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Nadelbinden - Eine uralte Handwerkstechnik

Die Technik des Nadelbindens ist nicht nur alt, sie wurde auch in sehr vielen Kulturen auf der ganzen Welt verwendet. Zwar unterscheiden sich regional die Stiche voneinander, aber die Grundlagen sind die Gleichen. Die ältesten Funde nadelgebundener Textilien gehen auf Jungsteinzeit zurück. Im Vergleich: Gehäkelt wird erst seit etwa 1800 und auch das Stricken kam vermutlich erst im Hochmittelalter auf. In diesem Beitrag möchten wir euch erste Grundlagen im Nadelbinden vermitteln.

Das Wort Nadelbinden ist die eingedeutschte Variante des skandinavischen Wortes Nålbinding (auch Nalbinding, Nålbindning, Naalebinding).

Das Besondere am Nadelbinden ist, dass feste Maschen entstehen, die sich nicht weiter ‘auflösen’, wenn eine Masche beschädigt wird. Je nachdem, welchen Stich man verwendet, kann das Maschenwerk fest oder locker, filigran oder robust sein. Eine unauflösliche Mütze, wer möchte sie nicht?

Das wichtigste Requisit: Die Nadel

Anders als bei Handwerkstechniken, die erst später entstanden, wie etwa das Stricken, wird beim Nadelbinden nur eine Nadel verwendet. Diese Nadeln zum Nadelbinden sind meist aus Knochen oder Holz gefertigt, manchmal aber auch aus Geweih oder anderen Naturmaterialien. Nadeln zum Nadelbinden lassen sich als eine Mischung aus großer Nähnadel und kleiner Stricknadel beschreiben: Sie besitzen ein Öhr, eine stumpfen Spitze und sind etwa 9 cm lang und 0,5 cm dick.

Theoretisch könnte man mit dieser Nadel ebenso Stricken als auch Nähen, allerdings mit starken Einschränkungen: Die Nadel ist sehr breit, sodass sich damit nur Stoffe mit breiten, elastischen Maschen nähen lassen. Stricken kann man nur sehr kleine Gebilde, etwa die Finger an Handschuhen, weil die Nadel mit ihren 9 cm für eine Stricknadel recht kurz ist. Es wäre allenfalls eine Notlösung.

Weitere Materialien zum Nadelbinden

Neben einer Nadel brauchst du auch passendes Garn. Die Menschen haben früher meist Garne aus Schafwolle verwendet und diese sind für das Nadelbinden auch heute noch am geeignetsten, weil sie leicht filzen.  Dickere Garne sind für den Anfang einfacher zu handhaben.

Das Besondere beim Nadelbinden ist, dass das Garn nicht fortlaufend vom Knäuel verarbeitet, sondern ein Faden abgeschnitten wird. Anfänger sollten den Faden erst einmal kürzer nehmen, später kann der Faden mittels Mehrfacheinzug durch das Nadelöhr länger sein. Wenn es das Garn zulässt, solltest Du den Faden zupfen und nicht schneiden, beispielsweise bei Dochtgarn. Ansonsten bräuchtest Du noch eine Schere.

Hilfe beim Nadelbinden

Wenn Du Hilfe beim Nadelbinden brauchst, kannst Du gern bei uns im Mittelalterladen in Wacken vorbeikommen. Unsere liebe Christin betreibt das Nålbinding seit geraumer Zeit und hilft dir gern, die ersten Stiche umzusetzen. Zum Nadelbinden kannst Du dann ganz gemütlich in unserer Sitzecke Platz nehmen. Dafür solltest Du aber am besten vorher anrufen (04827 / 996 98 01), damit ihr besprechen könnt, wann es zeitlich am besten passt und im Laden nicht ganz so viel los ist.