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So wappnest Du Dich gegen Hitze

In unseren Breitengraden hält es sich noch in Grenzen, aber es gibt sie: Die richtig warmen Sommertage mit Temperaturen wie in Muspelheim. Dann sind der beißende Geruch und die klebenden Gewänder noch das geringere Übel, denn die Hitze kann uns Darsteller schnell an die körperlichen Grenzen bringen. Vor allem auf dem Schlachtfeld ist schon so manch einer mit seiner Rüstung kollabiert, aber auch bei anderen körperlichen Tätigkeiten wie dem Handwerk oder sogar kurzen Strecken zu Fuß kann eine Überhitzung fiese Folgen haben. Mit ein paar Tricks können wir dem allerdings entgegenwirken.

Getränke für einen kühlen Kopf

Es ist ja kein Geheimnis, dass der Körper bei Hitze viel Flüssigkeit benötigt. Ob im Lager oder auf dem Schlachtfeld, Du solltest stets eine gefüllte Feldflasche bei Dir tragen. Ohne Schuss, versteht sich.

Viele Darsteller machen den Fehler und trinken erst während des Kampfes. Besser wäre es aber, etwa eine halbe Stunde vor dem Kampf viel Flüssigkeit aufzunehmen, denn für den Körper ist es anstrengender, ein Defizit auszugleichen, als auf Reserven zurückzugreifen – erst recht bei einer Belastung wie dem Schaukampf.

Außerdem sieht man es immer wieder, dass Darsteller versuchen, ihre Getränke so kühl wie möglich zu genießen. Das Gegenteil ist ratsam: Wer seinem Körper etwas Gutes tun möchte, der erhitzt sein Getränk kurz im Kessel. Noch effektiver als Wasser ist Minztee, denn die Minze weitet die Gefäße und kühlt den Körper sozusagen von innen heraus.

Alkohol ist bei Hitze zwar nicht tabu, aber sollte schon eingeschränkt verzehrt werden. Ein Bier zwischendurch oder ein Mut-Schlückchen Met vor dem Kampf dürfte kein Problem sein, doch gerade bei Hitze ist es manchmal schwer einzuschätzen, ab wann der Körper reagiert.

Sommerliche Speisen aus der Lagerküche

Zum Mittag ein fettes Schweinebein? Lieber nicht. Der Körper muss zum Verdauen richtig aufdrehen und das schwächt den Kreislauf. Besser sind Obst und Gemüse sowie leichte Suppen.

Wer mag und bei wem es passt, kann seinen Salzhaushalt gut mit gepökeltem Fleisch auffüllen. Falls Du frisches Fleisch verwenden willst, denk daran: Ist ein Tag so richtig heiß, steigt auch die Salmonellengefahr. Brate das Fleisch sowie Eier deshalb schön kross.

Scharfe Gewürze sind ein zweischneidiges Schwert: Zwar löst die Schärfe im ersten Moment ein Hitzegefühl aus, denn die Wärmerezeptoren der Mundschleimhaut werden angesprochen, aber durch die Transpiration kühlst Du danach besser ab. Ob es das wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Weite Gewänder bei Hitze

Es ist bei Hitze verlockend, so wenig wie möglich am Leibe zu tragen, aber leider nicht unbedingt der beste Weg, sich damit zu arrangieren. Um das optimale Gewand zu finden, schauen wir auf die Hitze-Experten dieser Welt: Beduinen. Sie tragen lange weite Kleidung, unter der die Luft gut zirkulieren kann. Optimalerweise sollte die Kleidung eher in hellen Farben gehalten sein.

Frauen haben es da bequem: Ein langes Gewand aus einem leichten Stoff  ist meist schnell gefunden. Als Kopfschutz kann entweder ein Tuch locker umgelegt werden oder aber eine Haube, je nachdem, was zur Darstellung passt. Auch ein locker aufgelegter Schleier schützt die empfindliche Kopfhaut.

Für Männer eignet sich meist eine Kombination aus weiter Tunika und weiten Hosen beziehungsweise Beinlingen. Trägst Du eine Panzerung, solltest Du darunter atmungsaktive Kleidung ziehen. Dass die Rüstung aufträgt und Du wie ein Berserker schwitzt, wird sich nicht verhindern lassen. Manche stecken sich Eiswürfel unter die Rüstung, aber dauerhaft dürfte das wenig helfen.

Das Wichtigste ist, dass Du auf Deinen Körper hörst. Sprich: Wenn Dir übel, schwindelig oder flau wird, dann reagier besser schnell. Und wenn Dir unter dem Rüstzeug zu warm wird, dann zieh es aus. Ein überhitzter Kämpfer, der umfällt, leistet weniger als einer, der nicht mehr in voller Montur steht. Zuschauer hin oder her.

Der Sonne ein Schnippchen schlagen

Ja, viele mögen das Gefühl von Sonnencreme auf der Haut nicht. Und ja, anno 1346 gab es auch keine, aber tu Deinem Körper den Gefallen und creme Dich ordentlich ein. Nicht nur einmal morgens, sondern regelmäßig über den Tag verteilt. Auch wenn Du Dich im Schatten aufhältst und auch wenn Du lange Kleidung trägst, dringen UV-Strahlen bis zu Deiner Haut durch. Du schwächst Deinen Körper, wenn er mit einem Sonnenbrand kämpfen muss und über Langzeitfolgen müssen wir gar nicht erst sprechen.

Was du bei Hitze unter keinen Umständen, niemals, auf gar keinen Fall tun solltest

Rauchen! Da das Nikotin die Blutgefäße verengt, solltest Du vor anstrengenden Tätigkeiten wie vor einem Kampf auf das Rauchen und auch auf Nikotinpflaster verzichten.

Wenn Dich die Hitze doch erwischt

Spürst Du die Folgen der Hitze bereits, dann solltest Du Dich tunlichst in den Schatten begeben und die Beine hochlegen. Ein feuchtest Leinentuch auf die Stirn gelegt, hilft bei Kopfschmerzen und nach wie vor gilt: trinken, trinken, trinken. Bei einem Sonnenstich mit starkem Erbrechen, auf jeden Fall aber bei einem ausgewachsenen Hitzschlag mit Bewusstseinstrübungen sollte sofort ein Arzt gerufen werden.

Unsere Hitzetipps in der Würze der Kürze

  • Viel trinken, am besten warmes Wasser oder Pfefferminztee
  • In der Nacht zuvor nicht zu viel Alkohol trinken und auch am selben Tag nur in Maßen
  • Leichte Speisen: Obst, Gemüse, Suppe, gepökeltes Fleisch
  • Weite Gewänder tragen, damit die Luft zirkulieren kann
  • Sonnencreme verwenden
  • Vor einem Kampf weder rauchen noch Nikotinpflaster verwenden
  • Kleine Übung für den Kreislauf und die Venen: sich ab und zu auf die Zehenspitzen zu stellen und auf und ab wippen

 

tunika

Hitzetipps fürs Schlachtfeld vom Mächtigen Bär

Im Schlachtengetümmel muss nicht nur der einzelne Krieger bei Hitze auf sich achten, auch die Hauptleute sollten einen strengen und wachsamen Blick auf ihre Untergebenen haben. Denn wird die Sonne unterschätzt, kann es schnell passieren, dass sie der Truppe mehr Schaden zufügt, als der zu bekämpfende Feind auf der anderen Seite des Schlachtfelds.

So weisen beispielsweise die Hauptleute eines Landsknecht-Spießerhaufens ihre Söldner darauf hin, eigene Trinkflaschen aufs Feld mitzunehmen. Hierbei geht die Sicherheit vor, sodass Plastikflaschen, die anders als Glas nicht brechen, bevorzugt werden. Dadurch kann jeder sich selbst und notfalls auch seine Kameraden schnell versorgen. Als Landsknecht hat man das Glück, dass der Tross immer in der Nähe ist und die Durstigen mit frischem Wasser versorgt.

Nicht nur nahe oder folgende Trinkmöglichkeiten sind für die Kämpfenden überlebenswichtig. Müssen die Krieger viel Zeit unter freiem Himmel verbringen, etwa auf einem freien Schlachtfeld und nicht im Wald, ist es auch von Vorteil, auf allzu schwere Rüstung zu verzichten, wenn sie nicht unbedingt vonnöten ist. Oder Du polierst Deine Rüstung so, dass sie die Sonne reflektiert (bestenfalls den Gegner blendet und kampfunfähig macht) und sich die Rüstung somit nicht stark aufheizt.

Der richtige Gambeson kann auch viel beim Tragen eines Panzers ausmachen. Verschiedene Textilien und Polsterung der wattierten Jacken wirken sich unterschiedlich bei Hitze aus. Verlaufen die Röhren beispielsweise senkrecht, kann die Luft besser unter der Rüstung hindurch und ihre kühlende Wirkung entfalten.

Ist die Schlacht nun geschlagen, egal ob gewonnen oder verloren, wird es der Körper danken, wenn er die schwere Rüstung gegen luftige, leichte Gewandung tauschen kann. Ziert der Helm nicht mehr den Kopf, empfiehlt es sich, ein Barett oder einen Strohhut zu tragen. Auch die allseits bekannte Bundhaube lässt sich leicht in Wasser tränken und wird somit zur willkommenen Abkühlung. Das funktioniert natürlich auch im Kampf unter einem Helm um einen kühlen Kopf zu bewahren.

Nachdem alle aus ihren verschwitzen Rüstungen geklettert sind, gibt es nichts Schöneres, als mit Freund und Feind gemeinsam ein Bad im möglicherweise nahegelegenen Bach, See, Teich oder dem Badezuber zu nehmen.

Nicht nur auf dem Feld, auch beim Aufbau des Lagers ist Sonnenschutz wichtig. Gut eingecremt, mit Sonnenhut oder Mütze gewappnet und gut getränkt, kann die Sonne nichts mehr anrichten. Wird darauf nicht geachtet, kann eine schöne Zeit schnell durch einen fiesen Sonnenstich frühzeitig beendet werden!